Fünf Fakten zur Legalisierung von Cannabis (auch) als Genussmittel
Einleitung
Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf geeinigt, die kontrollierte Abgabe von Cannabis als Genussmittel in Deutschland zuzulassen. Seitdem wird in Fachkreisen und der Öffentlichkeit darüber diskutiert, wie konkret diese sogenannte „Cannabislegalisierung“ umgesetzt werden kann und soll. Klar ist, dass eine gelungene Regulierung von Genusscannabis die Qualität und Sicherheit der Produkte sicherstellen sowie den Schwarzmarkt eindämmen kann und damit ein großer gesundheits-, wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Erfolg werden könnte. Ein Thema, das dabei immer wieder angesprochen wird, ist die Frage, wo das Cannabis für den Genussmittelmarkt eigentlich herkommen soll. In diesem Zusammenhang wird kolportiert, es müsse zwangsweise aus dem Ausland kommen, da Deutschland weder ausreichend Anbaukapazitäten habe noch sich der Anbau in Deutschland wirtschaftlich lohne.
Diese These ist falsch!
1. Cannabisanbau aus Deutschland kann den Bedarf decken.
Leider trifft es zu, dass im medizinischen Markt über dreiviertel des Cannabis aus dem Ausland kommt. Der Grund hierfür ist der, dass die Cannabisagentur die Produktion nur drei Unternehmen gestattet hat und deren erlaubte Produktionsmengen auf ca. 4 Tonnen pro Jahr begrenzt wurden. Wenn sie dürften, könnten diese Unternehmen und weitere neue Unternehmen sehr rasch auch in Deutschland umfassende Kapazitäten schaffen. Allein DEMECAN könnte seine Kapazitäten in wenigen Monaten auf zehn Tonnen pro Jahr verfünffachen. Auch im Ausland müssten dies Kapazitäten übrigens geschaffen werden, da Deutschland ein neuer Markt wäre, dessen Bedarf auch auf dem globalen Markt noch nicht einberechnet ist. Warum also nicht die heimische Industrie fördern und Cannabis dort produzieren, wo es nachgefragt wird?
2. Viele Unternehmen sind bereit, in Deutschland Cannabis anzubauen.
Zwar stimmt es, dass aktuell nur drei Unternehmen in Deutschland Cannabis anbauen und weiterverarbeiten. Die begrenzte Zahl liegt aber nicht daran, dass der Cannabisanbau hierzulande unrentabel ist, sondern schlicht daran, dass die deutsche Aufsichtsbehörde (die Cannabisagentur) die Anbauaufträge auf drei Unternehmen beschränkt hat. Interesse am Anbau hatten schon 2017 über hundert Unternehmen, die im ersten Vergabeverfahren teilgenommen haben, zugelassen für den Anbau wurden damals lediglich drei Unternehmen, wovon zwei internationale Konzerne sind. Schon jetzt stehen viele Unternehmer bereit, um im Falle eines möglichen Anbaus in Deutschland vor Ort Kapazitäten aufzubauen. Diese neue Anbau-Branche würde den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken!
3. Cannabis "Made in Germany" ist günstiger als importiertes Cannabis.
Dies gilt zumindest aktuell im medizinischen Markt. Apotheken können derzeit das deutsche Cannabis, z.B. von DEMECAN für 4,60 EUR pro Gramm erwerben, während importiertes Cannabis erst ab ca. 7,00 EUR pro Gramm verfügbar ist. Der Grund dafür sind die Produktionskosten in Deutschland. Diese sind bei effizientem Anbau vergleichbar mit den Kosten im Ausland. Qualitativ hochwertiges Cannabis aus einem kontrollierten Indoor-Anbau hat auch in Portugal, Kanada oder anderen Ländern seinen Preis. Hinzu kommen hohe Transportkosten und natürlich will auch der lokale Zwischenhändler als Mittler etwas verdienen. Importeure und Zwischenhändler sehen das als direkt von Importen profitierende Parteien verständlicherweise anders, die unabhängige Versorgung der Konsumenten muss jedoch höher priorisiert werden.
4. Außenhandel mit Genussmittelcannabis ist rechtlich ausgeschlossen.
Sollte Deutschland Cannabis als Genussmittel zulassen, verstößt es damit u.a. gegen die UN Convention für Betäubungsmittel. Zudem wird EU-Recht tangiert. Dies hat zur Folge, dass andere Länder Cannabis nicht mehr nach Deutschland liefern dürfen. Damit ist Deutschland auf Cannabis aus heimischer Produktion angewiesen, zumindest, bis man sich international auf eine andere Einstufung von Cannabis einigt. Die Erfahrung in internationalen Gesetzgebungsverfahren hat uns gelehrt, dass diese eher länger als kürzer dauern.
5. Deutsche Produzenten werden aktuell wirtschaftlich benachteiligt.
Bereits heute gibt es eine unzulässige Benachteiligung deutscher Produzenten. Während ausländische Hersteller direkt (oder über Großhändler) an deutsche Apotheken verkaufen können, müssen die deutschen Produzenten wie DEMECAN ihre gesamte Produktion für einen fixen Preis an die deutsche Cannabisagentur verkaufen. Eine kostensparende Belieferung direkt an Apotheken ist den deutschen Produzenten derzeit nicht erlaubt. Diese Benachteiligung muss beseitigt werden, dann profitiert auch der lokale Markt von der Cannabiswertschöpfung.
Fazit:
Cannabisanbau in Deutschland lohnt sich. Es ist die Regulierung in Deutschland, die derzeit im Bereich des medizinischen Cannabis eine Belastung für deutsche Produktionen darstellt. Mit einer fairen Regulierung für die Produktion und Abgabe von Cannabis wird Deutschland zu einem starken Produktionsstandort für Cannabis. Und damit wären nicht nur höchste Qualität garantiert, auch dank einfacher und schneller Kontrollmöglichkeiten, sondern, die Cannabisprodukte wären auch noch günstiger und in ausreichendem Maße verfügbar. Fördern wir also die heimische Industrie zum Wohle der heutigen Patienten, der zukünftigen Konsumenten und im Interesse der deutschen Wirtschaft!
Über DEMECAN
DEMECAN ist das einzige unabhängige deutsche Unternehmen, das die gesamte Produktionskette für medizinisches Cannabis – vom Anbau über die Weiterverarbeitung und Lagerung bis hin zur Distribution an Apotheken – abdeckt. Das Unternehmen wurde 2017 von Dr. Adrian Fischer, Dr. Cornelius Maurer und Dr. Constantin von der Groeben mit dem Ziel gegründet, Patienten*innen den Zugang zu medizinischem Cannabis in „Made in Germany“-Qualität zu garantieren. Im Mai 2019 erhielt DEMECAN vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als einziges unabhängiges deutsches Unternehmen den Zuschlag zum Anbau von medizinischem Cannabis in Deutschland. Der Anbau und die Weiterverarbeitung erfolgen nach höchsten pharmazeutischen Standards in der Betriebsstätte bei Dresden. Als pharmazeutischer Großhändler arbeitet DEMECAN mit Cannabisproduzenten weltweit zusammen und importiert medizinisches Cannabis, das den eigenen hohen Qualitätsstandards genügt. Die DEMECAN-Gruppe ist Mitglied im Bundesverband der pharmazeutischen Cannabinoid-Unternehmen (BPC) und Fördermitglied im Verband der Cannabis beliefernden Apotheken (VCA e.V.).
Weitere Informationen: www.demecan.de
Pressekontakt: press@demecan.de